Neun Nistkästen warten
in der Bachschloss-Schule auf ihre Bewohner
2004

Seit Jahren beobachten Schüler und Lehrer die schnellen an dem hohen Gebäude der Bühler Bachschloss-Schule vorbeihuschenden Mauersegler. Kaum sind sie genauer zu beobachten, es sei denn, sie verirren sich durch offenstehende Fenster ins Gebäudeinnere, verharren dort manchmal Tage, bis sie vorsichtig von den Wänden genommen und mit Schwung in die Luft (Vorsicht - siehe unten!) und damit wieder in ihr Element zurückkehren können.

Doch die recht zahlreiche Kolonie dieser Vögel leidet zunehmend auch an der Schule unter Wohnungsnot. Die alten Metalljalousien müssen durch neue ersetzt werden und dabei verlieren die Koloniebrüter ihre Nistmöglichkeiten. Um dem abzuhelfen bietet nun die Schule dem Vogel des Jahres 2003 zunächst neun Nistkästen an, jeweils drei Kästen aneinandergereiht.

Die nach einem Bauplan des Naturschutzbundes von Klaus Zimmermann, Lehrer und Schulgärtner der Schule, gebauten Kästen wurden am letzten Mittwoch durch Hausmeister Manfred Eckert in luftiger Höhe am Mauerwerk angebracht.

Ab Ende April werden täglich die Blicke nach oben wandern, der größte Lohn für den Aufwand wäre die Annahme der Kästen durch die faszinierenden Flugkünstler.

An drei Stellen wurden die Dreier-Kästen angebracht - so, dass sie auch von den Schülern beobachtet werden können.
Klicken Sie an - Blick über Bühl!

Am 27. April 2004 sind die Mauersegler eingetroffen. Noch haben sie nicht mit ihrem Brutgeschäft begonnen.!

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Steckbrief Mauersegler

Mauersegler - ca. 20 Vögel konnte ich ausmachen - im Flug über der Schule. Die Kästen wurden nicht angenommen, aber nach wie vor die noch vorhandenen Nischen an den Fenstern- vielleicht im nächsten Jahr!
2005

Am 27. April sind die Mauersegler eingetroffen.

Die große Frage: Werden sie in diesem Jahr die Kästen annehmen?
Was ihr seht / Sie sehen ist aber kein Mauersegler, sondern ein Star, der dem Geschrei der Jungvögel nicht wiederstehen kann. In einem anderen Kasten hausten im letzten Jahr noch Wespen und in diesem Jahr zogen Spatzen ein.

Auch gut!

Eine ganze fünfte Klasse brachte alle vorhandenen Ferngläser mit und beobachteten - direkt aus ihrem Klassenzimmer gegenüber.

Noch besser!

... und dann doch noch. Welch eine Freude, als ich die ersten Mauersegler auch in den Kasten fliegen sah und zwar in alle drei Teile des Nistkastens ( nach dem Star).
Wir hatten am 8. Juli 05 Sommergrillfest des Fördervereins und saßen in unserem Pausenhof - mit Blick über uns auf den Kasten, der in Richtung Osten angebracht wurde.
2007 - Am 28. April waren die ersten Mauersegler an dem Schulgebäude zu sehen. Doch das trockene Wetter und wohl wenig Insekten ließen sie wieder andere Gegenden aufsuchen. Nun im Juni gelangen mir einige Aufnahmen auch an den angebrachten Nistkästen. Schätzungsweise 25 Vögel umkreisen die Schule - viele finden nach wie vor Nistmöglichkeiten an den Oberlichtern.
Bilder aufgenommen am 24. Juni 2007
Und am Montag, 16. Juli wurde ich in ein Klassenzimmer gerufen. Es fand sich ein Mauersegler in einem Eimer wieder. Wie er da hinein kam, wir können nur rätseln. Wahrscheinlich noch am vorigen Freitag nachmittags hineingeflogen, gegen die Oberlichter und in den Eimer gestürzt, von wo der Vogel nicht starten kann.
Natürlich wurde der Mauersegler kurz nach diesen Aufnahmen mit Schwung aus dem Fenster geworfen (Vorsicht - siehe unten!)
- und weg war er!
01. Juni 2008
(2. Kasten nach Osten hin)
Star: "Ist der Kasten besetzt? - Aha - wohl ja" - Ganz sicher!

- Nichts wie weg!"

E-Mail vom 16.06.2008

Hallo,
ich war eben auf Ihrer Homepage, toll das Sie Nistkästen angebracht haben. Auch ich beschäftige mich mit der Ansiedlung der Segler. Die Pflege von verunfallten Vögeln ist jedoch der größere Teil meiner Arbeit mit den Seglern, Einen Fehler machen dabei viele Finder: Sie werfen den Vogel hoch. Das überlebt er meistens nur wenn er flugfähig ist, ansonsten holt er sich oftmals dadurch schlimme Verletzungen, muss schlimmstenfalls eingeschläfert werden. Der schwungvolle Wurf aus dem Fenster ist für ihn das Ende.

Wir kämpfenn seit vielen Jahren gegen diese fatale Art dem Segler helfen zu wollen.

Ein gesunder Segler startet vom freien Rasen aus, vom Boden.

Viele Grüße
Andrea Wiegand
Auffangstation für Mauersegler
Borken

Zwei junge Mauersegler warten auf Futter. Aufnahme 13.07.2008

Die selbst gebauten Kästen haben ausgedient.

Im Schuljahr 2009-2010 wurde die Schule komplett renoviert. Die Fassade erhielt eine Wärmedämmung und die Fenster wurden ausgetauscht. Die vorhandenen Mauerseglerkästen - 3 x 3 Nistkästen - wurden abgenommen. An der Grundschulfassade (gelb) wurden 6 Dreierkästen angebracht und die Fassade der Werkrealschule (blau) bekam weitere 10 Dreierkästen. Pünktlich zur Rückkehr der Mauersegler
( 27.April 2010) hingen die 6 Kästen des Grundschulgebäudes und - ich konnte es kaum glauben - sie wurden angenommen. Zunächst flogen die Vögel an ihre alten wohl gewöhnten Hohlräume an den Fensterkästen. Da diese vollständig abmontiert wurden und mit einem offenen Zugang für eine Jalousie ausgerüstet war, flogen die Vögel diese Stellen zwar an, doch nach ca. 3 Wochen hatten sie begriffen, dass hier für sie kein Nisten mehr möglich ist - die neuen Kästen wurden angenommen.
Das Hauptschulgebäude war komplett abgehängt worden, dass ein Nisten erst gar nicht möglich wurde. So wird es Ende kommenden Aprils 2011 wieder spannend werden, wie sie die weitere Kästen annehmen.

Die Fensterbauer berichteten mir von einem für sie (und auch für mich) ungewöhnlichen Insekt, dass sie geradezu angefallen habe. Anhand von Bildern konnte sie das Insekt identifizieren, es war wohl die Mauerseglerlausfliege, die sich sehr schnell auf ihren Armen ausbereitete - selten hätten sie sich so geekelt - und ließen einen Kammerjäger kommen.

Links die schon besetzten Kästen der Grundschule,
oben die der Werkrealschule.
Dieser Mauersegler wurde Anfang Juli 2015 durch eine Nachbarin in ihrem Garten gefunden. Er wurde verpflegt und die ehemalige Kollegin fragte an unserer Schule an, ob sie den Vogel vom obersten Stockwerk der Schule fliegen lassen kann, was selbstverständlich erlaubt wurde. So flog er wieder in seinen Lebensraum zurück. Wie schon so oft in früheren Jahren - ab gen Himmel zu seinen Geschwistern.
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